Ein paar Schritte vom Agnes-Kloster (Anežský klášter) entfernt, in der neu errichteten Wohnanlage Obecní dvůr, hatten wir ein Treffen mit Eva. In der BOMMA-Ausstellung, die innerhalb des Designblok erstellt wurde, begrüßte mich eine elegante, junge Frau voll von Energie und Begeisterung für ihre Arbeit, und es war eines dieser überraschenden Treffen, an die man sich lange erinnert. Auf den ersten Blick sieht Eva wie eine Studentin der Kunsthochschule aus, obwohl sie schon seit mehreren Jahren Marketingleiterin des Glasherstellers BOMMA ist, der in letzter Zeit in der Welt und im Inland immer mehr sichtbar ist.
Wie sind Sie zur Arbeit für BOMMA gekommen?
Begonnen hat das alles eigentlich mit meinem Studium an der UMPRUM (Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag). Von Kindheit an habe ich immer gezeichnet und wollte Kunst machen, also habe ich nach dem Gymnasium eine Bewerbung für UMPRUM eingereicht und wurde angenommen. Nach der anfänglichen Begeisterung kam jedoch das Gefühl, dass meine Klassenkameraden, meistens Jungs, bereits viel weiter sind, dank ihrem Alter, ihren Erfahrungen und ihrem technischen Wissen, und ich entschied mich nach dem Abschluss des Bachelor-Studiums, das Design aus einem anderen Blickwinkel anzusehen. Vom kreativen Teil bin ich mit einem weiteren Studium an der wirtschaftlichen Schule zur Schaffung einer Marke überwechselt. Dann während meines Studiums in Dänemark rief mich Michal Froněk an, mit dem Angebot bei BOMMA zu arbeiten.
BOMMA hat jedoch kürzlich nach ein paar Jahren beschlossen, die künstlerische Leitung des Unternehmens zu ändern. Die neuen Art Directors sind nach Michal Froněk und Jan Němeček ihre Schüler aus dem Produktdesignstudio von UMPRUM…
Ja, zu den neuen Art Directors wurden meine Schulkameraden – Václav Mlynář, der ein Jahr früher als ich zu studieren begann, und Jakub Pollág, der ein Jahr später als ich mit dem Studium anfing. Diese zwei wurden überdies in diesem Jahr auch absolute Gewinner des tschechischen Grand Design-Wettbewerbs. Die Schüler ersetzen jetzt ihre Lehrer.
Bomma profiliert sich als Hersteller von dekorativer Beleuchtung, in dieses Segment ist sie ungefähr vor drei Jahren eingestiegen, und ist unglaublich erfolgreich.
Ja, es freut mich sehr, dass auch die exklusivsten Unternehmen im Ausland uns als echte Partner nehmen.
Es ist offensichtlich, dass die Marke eine klare Richtung hat und weiß, wohin sie geht…
Wir haben unseren Weg gefunden, wir wissen, wo wir stark sind, wissen, welche unsere Werte sind, und alles zusammen macht Sinn.
Für Sie ist die Zusammenarbeit mit Architekten und Designern wichtig
Ja, mit einer Reihe von Designern ist es uns gelungen, Leuchten zu entwickeln, die sehr schnell ihren Weg zu Architekten gefunden haben und auf der ganzen Welt verkauft werden. Bomma wird mit moderner Architektur, Design, Technologien und hochwertiger Ausführung verbunden. Insgesamt 40 Prozent ist BOMMA Produktion und der Rest wird für andere Unternehmen produziert. Wir blasen Glas zum Beispiel für Chanel. Jeden Tag verarbeiten wir 6 Tonnen Glas, das in der Glasschmelzwanne geschmolzen wird.
Sie haben viel Zeit im Ausland als Studentin und auch privat verbracht. Möchten Sie nicht für ein großes multinationales Unternehmen arbeiten?
Nein, aber ich nutze gerne das, was ich aus den Prinzipien gelernt habe, an denen diese funktionieren. Ich lerne ständig etwas, beobachte Trends und wie Andere es tun. Es gefällt mir, immer etwas zu lernen. BOMMA ist eine einzigartige Umgebung, wir sind ein kleines Team, wir stehen in engem Kontakt, die Arbeit ist abwechslungsreich und interessant.
Text Kateřina Černá Foto Karin Zadrick, Bomma