Richard, wie kamen Sie dazu, sich als Aussteller zu betätigen?
Kunst hat mich schon immer interessiert, aber völlig in Beschlag genommen hat sie mich erst, als ich den Zauber des Werks von Alfons Mucha entdeckte. Damit hat dann alles angefangen. Mir wurde auf einmal klar, dass ich gerne auf dem Wege der Kunst Freude versprühen würde, dass ich meine Herzensangelegenheit, die die Kunst nun mal für mich ist, mit anderen teilen möchte. Der Erfolg der ersten Ausstellung – es handelte sich um eine umfangreichere Sammlung von Muchas Plakaten – bestärkte mich in der Überzeugung, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung war, dass die Leute immer noch Lust haben, die Meister ihrer Zeit zu entdecken und zu bewundern. So war es auch bei der Ausstellungen des Ausnahmekünstlers Bohuslav Reynek, so wie bei Marc Chagall´s Bibelillustrationen. Und genauso gehört hierzu, wenn auch aus einem etwas anderen Blickwinkel, das Musikphänomen Karel Gott. Die Ausstellung, die die Karriere dieses Ausnahmesängers nachzeichnet, war eines der herausragendsten Prager Kulturereignisse des vergangenen Jahres.
Welche Ausstellung war Ihre erfolgreichste?
Ich muss gestehen, dass alle von mir organisierten Ausstellungen überaus erfolgreich waren. Jede von ihnen hat exakt ihre Zielgruppe erreicht. Diese Erfolge verdanken sich vor allem der Tatsache, dass wir dabei mit renommierten Fachleuten zusammenarbeiten und nichts dem Zufall überlassen. Zudem verstehen wir es, durch eine originelle Konzipierung der Kampagne zu begeistern und die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Wenn ich Zahlen nennen soll, so war gleich die erste Ausstellung – mit den Plakaten Alfons Muchas – auch die erfolgreichste. Innerhalb von nur fünf Monaten konnten wir fast 190 Tausend Besucher begrüßen. Es war dies nach offiziellen Angaben die historisch erfolgreichste Ausstellung von bildender Kunst in der Tschechischen Republik. Ein wichtiger Faktor bei diesem Erfolg ist nicht zuletzt auch der Umstand, dass wir wirklich ein glückliches Händchen dabei haben, für eine Ausstellung jeweils authentische Räume zu finden und zu gestalten, die jeweils in einer bestimmten Hinsicht einzigartig sind. Sei es nun das Gemeindehaus im Falle der Alfons-Mucha-Ausstellung, die Waldsteiner Reitschule für das Werk Bohuslav Reyneks oder der absolut originelle Standort für die Ausstellung über Karel Gott, die die Besucher sich in einer Schiffsgalerie anschauen konnten, für die ein komplettes Schiff umgebaut wurde. Dieses lag in Prag unweit von Karlsbrücke an der Náplavka, einer der meistfrequentierten Stellen des Moldauufers, vor Anker.
Warum haben Sie sich dafür entschieden, die Ausstellung „Gott My Life“ gerade in Deutschland zu zeigen
Wenn schon Ausland, wo könnte sie dann anderswo sein als in Deutschland, jenem Land, wo Karel Gott schon seit Jahrzehnten unglaublich populär ist? Er ist einer der wenigen Künstler, denen es gelang, sich auch jenseits des Eisernen Vorhangs durchzusetzen. Und auch die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nach der Wende 1989 taten seiner Popularität keinen Abbruch, weder hierzulande noch in Deutschland. In Prag zählte diese erfolgreiche Ausstellung innerhalb von vier Monaten über 65 Tausend Besucher. Wir waren zudem angenehm überrascht über die große Zahl deutscher Touristen, die sich unter den Besuchern befanden. Das war ebenfalls ein Grund dafür, warum wir planen, die Ausstellung gerade nach Berlin zu vergeben“, betont Richard Fuxa Organisator dieser interaktiven Ausstellung.