Champagner, Hüte und Luxusautos begleiteten ein faszinierendes Spiel. Der Wind wehte Ost-West und hat somit den Gesang der 52 000 Fußballfans durch die Öffnung aus dem benachbarten Olympiastadion bis hin über das Maifeld zu uns geweht – ein Augenblick für Sport Begeisterte.
Die Anfänge des Polospiels lassen sich auf das Jahr 600 v Chr. zurück schreiben. Im 16. und 17. Jahrhundert diente der zentrale Platz der früheren persischen Hauptstadt Isfahan regelmäßig als Spielfläche für das Polo. Im Zuge der Islamischen Expansion breitete sich das Spiel unter den Mogulkaisern nach Indien aus und kam so über britische Kavallerie-Offiziere, die in Indien stationiert waren, im 19. Jahrhundert nach Großbritannien. Am 3. Januar 1898 führte der stationierte Legatinosrat in Buenos Aires Ernst von Heintze-Weißenrode das Polo in Deutschland ein.
Die extrem wendigen Polo-Ponys kommen auf eine Geschwindigkeit von bis zu 60km/h, dabei schlägt der Spieler den Ball mit bis zu 200km/h bis zu 120m weit. Der im vergleich zum Fußballplatz sechsmal größere Poloplatz hat auch am Wochenende wieder seine Größe gezeigt.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin, waren 50,000 Zuschauer am Maifeld und haben somit dem letzten Polospiel, welches bei der Olympiade statt gefunden hat, zugeschaut. Gewinnerteam war Argentinien. Wie alle Olympischen Goldmedaillengewinner 1936 wurde auch den argentinischen Polospielern ein Setzling einer Eiche aus dem Schwarzwald überreicht. Auf Empfehlung von Jack Nelson, argentinischer Polospieler und Olympiasieger 1924, wurde dieser Setzling zwischen die zwei Hauptspielfelder in Palermo, Buenos Aires gepflanzt. Diese Eiche steht dort immer noch und erinnert zusammen mit einer Gedenktafel an den großartigen Triumph des argentinischen Poloteams bei der Olympiade 1936 in Berlin auf dem Maifeld.
So verbindet die Geschichte des Maifeld Polo Cups nicht nur Berlin mit Buenos Aires, sondern ist die Grundlage für viele weitere faszinierende Polospiele, ein Zusammenkommen von Menschen aus der ganzen Welt und ein Wochenende voller Spaß, Freude, Mut und energetischem Sportgeist.
Text Jan Siering Foto Stay. Architekturfotografie., Vincent Siering