Das Haus Schwarzer Schwan — 20 Jahre

Der Schwan aus historischer Sicht
Die Straße ulice Na Poříčí ist eine der ältesten Straßen in Prag überhaupt. Ihre Existenz geht zurück bis zum Jahr 993. Der heutige Straßenname entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Aus der gleichen Zeit stammen die ersten konkreten Erwähnungen über ein Objekt, welches dort errichtet wurde, wo sich heute das moderne Gebäude befindet. Es hat sich um ein nicht großes zweistöckiges Haus gehandelt, in welchem sich eine Fleischerei, ein Restaurant sowie Wohnungen befunden haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Wohnungen von der Jüdischen Gemeinde gemietet und das Gebäude hat auch weiterhin zu gastronomischen Zwecken gedient. Es wurde hier nämlich ein Speiselokal mit koscheren Gerichten errichtet. Zu kulturellen Zwecken haben der kleinere Theatersaal sowie die Lagerräume des Theaters E. F. Burian gedient, das sich gegenüber befunden hat. Nach der Samtenen Revolution wurde das verfallene Haus den früheren Besitzern – der Familie JEŘÁBEK – zurückübereignet. Von diesen wurde es in den 90er-Jahren an die heutigen Eigentümer verkauft. Das Gebäude wurde abgerissen und an dessen Stelle ein neues Haus errichtet. Auf diese Weise ist das Haus Schwarzer Schwan (Černá labuť) entstanden, so wie wir es heute kennen.

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Der Schwan aus moderner Sicht
Der Name Schwarzer Schwan (Černá labuť) verweist auf das Nachbargebäude – das Einkaufszentrum Weißer Schwan (Bílá labuť). In der obersten 8. Etage des Gebäudes wurde 1998 eine Galerie eröffnet, wo hochwertige Theateraufführungen und verschiedene kulturelle Veranstaltungen für die Besucher organisiert wurden und bis heute als Art&Event Gallery Černá labuť geführt wird. Bis 2013 hat sich im Gebäude auch der größte Schulbuchladen seiner Art in der Tschechischen Republik befunden. Heute ist das Gebäude als Zentrum für gutes Essen, eine gesunde Lebensweise sowie für Bewegung und Kultur bekannt. So kann man denken, dass es sich hier um Genius loci handelt, da man das Haus unter der Adresse Na Poříčí 25 immer mit dem Geschäfts- und gesellschaftlichen Leben sowie mit dem kulinarischen und künstlerischen Geschehen verbindet. Die Menschen, die Zeit und auch das äußere Erscheinungsbild der Straße und des gesamten Gebäudes verändern sich, der Geist des Hauses bleibt jedoch immer erhalten.

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Text Jan Siering, Michal Provazník

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