Musikalische Auszeit in Tansania

John Magufuli, Präsident Tansania, liess u.a. eine Papaya auf Corona testen. Positiv. So das der Ergebnis. “Sollen wir jetzt alle Papayas im Land testen und in Quarantäne isolieren?” fragte der Präsident provokant. Fortan testet man nicht mehr und beendet damit die Pandemie. Nichtsdestotrotz erhielt er jetzt von der EU 27 Mio Euro, um strenge Abriegelungen, Masken und Massenimpfungen durchzusetzen. Er nahm das Geld dankend an und erklärte daraufhin Tansania für Corona-Frei. Die Bevölkerung schmunzelt und lebt ihr Leben ohne Corona, Masken und schlechten Nachrichten. Und was ist besser als dies mit Musik und Tanz zu geniessen?

Dar Es Salaam – Bongo

Bongo Flava ist die Musik von Tansanias Jugend. Soft Rap, tanzbare Beats, Anklänge an Hip-Hop gesungen ausschliesslich in Suaheli. Bongo heisst der Stil – wie auch der einheimische Nickname von Dar es Salaam – kein klassicher Boom-Rap-Beat, die Musiker lassen Einflüsse aus aller Welt von Dance Hall, Reggae, karibischem Zouk und tansanischem Folk einfliessen.

Das Ergebnis Bongo Flava ist zum Synonym der Pop Musik in Tansania geworden. Und die wird in zahlreichen Clubs gelebt, besonders in Masaki, einem grünen von Villen durchsetzten Teil der Stadt, direkt am Meer. Hier tanzt das “gehobene Dar Es Salaam” im Cape Town Fishmarket draussen und unmittelbar am Wasser und geniesst dabei vorzüglich asiatisch inspirierte Kost.

Ein kurzer Taxihop weiter, schon im angrenzenden Oyster Bay, ist der heisseste Nightlife Spot der Gegend, das Q-Bar Club Next Door, Live Bands, Dj´s bis die Sonne aufgeht. Auch Kidimbvi Beach (20 Taximinuten) wartet am Wasser Open Air am Wochenende mit ach so typischen relaxten Bongo Flava Gruppen wie Noel Band oder Inafrica Band auf.

Wer es härter will fährt in die Vorstädte der drei Millionen Metropole. Da ist nicht nur der Rap von anderer Qualität, aber auch das Publikum. Besser dort nur in einheimischer Begleitung hin, Weisse sieht man dort nicht. 

Sansibar

Szenenwechsel. Sansibar, Stone Town, zwei Fährstunden von Dar Es Salaam entfernt, runtergekommenes Weltkulturerbe. Inmitten der vom Verfall bedrohten Häuser liegt das Geburtshaus einer Musiklegende – Freddie Mercury, Frontman von Queen. Es ist heute ein Museum, in das seine Fans pilgern. Häufig mit Tränen in den Augen, wie mir die Leiterin des Museums versicherte. Ich hatte das grosse Glück eine Privatführung in dem von Queen Production/UK gesponserten Haus zu bekommen, in dem die Lebensgeschichte Farrokh Bulsaras gezeigt wird, der schon zu Lebzeiten kein Star sondern eine Legende sein wollte…. und tatsächlich als Freddie Mercury zur Legende wurde. 

“When I am dead, I want to be remembered as a musicians of some worth and substance.” Das war sein Wunsch, der in Erfüllung ging.

Live Aid 1985 im Wembley Stadion London mit 72 000 Zuschauern und 2 Miliarden Fans weltweit in 150 Ländern am TV und mit allen seinerzeit bekannten Musikern, die ihm im Konzert die Aufwartung machten war wohl der Höhepunkt seiner Karriere, gefolgt von der Magic Tour 1986, der letzten zusammen mit Queen nach insgesamt 700 Konzerten. 

Für weitere Tourstrapazen war die Krankheit zu weit fortgeschritten. Mother Love war sein unvollendet gebliebener Song vor seinem Tod am 24. 11. 1991. Ein herzzereissender Text in Kenntnis seines bevorstehenden Todes. Seine Musik begleitet die Tour durch dieses kleines Juwel in Stone Town, wohin er nie nach seiner Flucht vor der gewaltsamen Revolution in Sansibar im Jahre 1964 zurückkehrte.

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