1. Erst Technoclub, jetzt ein Privatmusem – Christian Boros Sammlung
Fürher ein angesagter Technoclub, heute eine der ersten Adressen für ein Privatmuseum in Berlin. De monströse Bunker wurde 1943 von den Nazis gebaut. Das vom Architekten Karl Bonatz entworfene, quadratische Gebäude sollte bis zu 2 500 Fahrgästen des Bahnhofs Friedrichstraße den Schutz bieten. Später nutzten die Sowjets den Bunker als Untersuchungsgefängnis, danach wurde er als Lager für Textilien und Südfrüchte genutzt, weshalb er von den Ostberlinern auch gerne “Bananenbunker” genannt wurde.
In dem Bunker gibt es eine Kunstsammlung, und auf seinem Dach moderne Wohnungen. Daẞ ist der Hochbunker in Berlin-Mitte. Foto: Archiv
Nach dem Fall der Mauer gab es eine kurze und wilde Phase, in der das Gebäude ohne Licht von der Techno-Szene genutzt wurde. Neben E-Werk und Tresor gehörte der „Bunker“ bis zu seiner Schließung im Jahr 1996 zu den wichtigsten Clubs der Stadt. Im Jahr 2003 wurde der Bunker von dem Kunstsammler Christian Boros gekauft, der im Gebäude ein Privatmuseum und auf dem Dach seiN&Nbsp;Penthouse errichtete. Die Sammlung Boros kann nach Vereinbarung besichtigt werden.
2. Der „Bunker der Hoffnungslosen“ in Kreuzberg
Dieses bemerkenswerte runde Gebäude wurde um 1880 als Gasspeicher errichtet. Ab 1940 haben die Nazis im Rahmen des „Bunkerbauprogramms für die Reichshauptstadt“ den Gasometer in einen Bunker umfunktioniert. In den 1950er-Jahren richtete der Senat in dem fensterlosen Gebäude ein Altenheim und ein Obdachlosenasyl ein – die Berliner nannten ihN&Nbsp;„Bunker der Hoffnungslosen“. Nach einem Mord wurde die Einrichtung geschlossen und bis zur Wende als Lager für Lebensmittelreserven genutzt. Heute ist der obere Bereich zu Lofts ausgebaut, den unteren Bereich nutzt der Verein Berliner Unterwelten für Führungen.
Ehemaliger Bunker im Gasometer, Kreuzberg Foto: Lienhard Schulz
3. Feuerle Collection
Vielleicht die interessanteste Nutzung eines Bunkers in Berlin hat der Kunstsammler Désiré Feuerle gefunden. Massive Säulen, roher Beton, große Räume, asiatische Ästhetik. Dies ist der Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Kreuzberg, der heute eine der beeindruckendsten Privatsammlungen Berlins beherbergt, die Feuerle Collection Basierend auf seiner umfangreichen Beratungs- und Sammlungserfahrung bietet der Kunsthistoriker und Galerist Feuerle heute bis zu 15 Besuchern in einem einstündigen Rundgang die Welt des historischen Chinas in Form von Skulpturen und Möbeln, die er mit moderner chinesischer Fotografie ergänzt. Selten wirkt die Synergie der Geschichte so stark wie hier. Auf 6.000 qm treffen das Schicksal tausender Menschen, die hier während des Zweiten Weltkriegs Schutz vor Bomben fanden, und die Zerbrechlichkeit feiner Khmer-Skulpturen aus dem 7. Jahrhundert aufeinander. Der Spiegelsee im Inneren des Gebäudes ist hypnotisierend.
Feuerle Collection, Hallesches Ufer, Kreuzberg. Foto: Danuše Siering
4. Der „Luna-Bunker“ in der Schönholzer Heide
Ein Spaziergang am S-Bahnhof Schönholz bietet ein Stück Geschichte. Hier verläuft der Mauerweg und in dem kleinen Wald auf der Seite Hermann-Hesse-Straße stößt man auf einen oberirdischen Bunker. Auch „Luna-Bunker“ genannt, weil sich dort der Vergnügungspark „Luna“ befand. Ursprünglich sollte der Bau die Einwohner vor Bombenangriffen schützen, doch weil er zu klein war, wurde er zum Nachrichtenbunker umfunktioniert und steht seit 1945 leer.
Der sogenannte Luna-Bunker neben der Hermann-Hesse-Straße dankt seinem Namen dem einst nahen Vergnügungspark „Luna“. Foto: FLICKR
5. Hochbunker der militärischeN&Nbsp;Pionierschule in Karlshorst
Karlshorst ist eine kleine Idylly in Berlin-Lichtenberg. Hier reihen sich die schicken Villen an luxuriöse Neubauten. Mittendrin steht ein massiver Koloss. Der Hochbunker der militärischen Pionierschule wurde 1940 erbaut und konnte 500 Personen Schutz bieten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von den sowjetischen Streitkräften genutzt. Jetzt steht das Gebäude unter Denkmalschutz und ist leer. Der Bezirk hat noch nicht entschieden, was mit dem Gebäude geschehen soll.
6. Der „Führerbunker“
Der berühmteste Bunker Berlins war der Führerbunker in der Wilhelmstraße (die tschechische Botschaft befindet sich in der gleichen Straße). Bei Kriegsende diente das Gebäude als sein Hauptquartier; dort begingen Hitler und Eva Braun am 30. April 1945 Selbstmord. Nach 1945 wurden mehrere Versuche unternommen, den historisch belasteten Betonbau zu sprengen und abzureißen. Doch erst 1989 ist er vollständig aus dem Stadtbild verschwunden, obwohl die massiven Betonelemente noch im Boden liegen.
Von dem sogenannten Führerbunker, Wilhelmstraße, ist nicht viel mehr als diese Infotafel übriggeblieben. Foto: Shutterstock
7. Hochbunker am Pallasseum
Der vierstöckige Bunker wurde 1943 von den Nazis gebaut. Nach dem Krieg sollte der Hochbunker, der heute direkt an den berüchtigten Pallaseum-Wohnblock grenzt, gesprengt werden. Das gelang nicht, und so diente er in West-Berliner Zeiten als Zivilschutzanlage. Das benachbarte Sophie-Scholl-Gymnasium nutzt den Bunker bis heute als „Ort der Erinnerung“ und der Verein Berliner Unterwelten als Veranstaltungsort, wo man eine Führung buchen kann.