“Art is meant to be seen“ – N&N magazine auf einem Boot mit einer berühmten Sammlerin

Julia Stoschek Collection Ausstellungsarchiv: Mark Leckey, Parade. Quelle: JULIA STOSCHEK COLLECTION.

Dabei könnte die Millionenerbin mit dem Glamour-Faktor das perfekte It-Girl von heute sein. Stattdessen hat Julia Stoschek im Laufe von 18 Jahren eine der größten privaten Sammlungen von Videokunst aufgebaut, die vor allem Werke von amerikanischen und europäischen Künstlern wie Hito Steyerl, Ed Atkins, Barbara Hammer und Cao Fei umfasst.

Die Julia Stoschek Collection ist auf zwei Standorte verteilt: 2007 hat sie in einem ehemaligen Industriegebäude in Düsseldorf-Oberkassel das Stammhaus mit einer Ausstellungsfläche von 3.000 Quadratmetern geöffnet, seit 2016 residiert sie in Berlin in den ehemaligen Räumlichkeiten des Tschechischen Zentrums in der Leipziger Straße, wo weitere 2.500 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Bis zur Pandemie zogen die Ausstellungen bis zu 50.000 Besucher pro Jahr an. Treu ihrem Motto “Art muss gesehen werden“ nutzte sie das “geschlossene“ Jahr, um ihre Werke online verfügbar zu machen – unabhängig von Zeit und Ort. In höchster Qualität mit Kopierschutz hat sie bereits mehr als 220 Stücke ihrer Sammlung in das Universum des Internets verlagert und das ohne Bezahlschranke. “Das war schon immer mein Traum“, sagte sie vor dem Publikum der ausverkauften PioneerOne.

Von links: Autorin Danuše Siering, Julia Stoschek und Gabor Steingart, Verleger und Inhaber von PioneerOne. Fotoarchiv der Autorin.

Auf die Frage, was genau unter zeitbasierter Medienkunst zu verstehen sei, antwortete sie: “Dazu gehören Video, Fotografie, Installation und Performance… alles Kunstformen, bei denen man Zeit braucht, um den Inhalt zu verstehen. In unserer Sammlung haben wir zum Beispiel ein Video mit Wespen, das 3, 5 Monate dauert. Man braucht wirklich Zeit, um die Kunst zu verstehen, was der Wunsch des Künstlers war – Zeit, Bewegung und Dynamik einzufangen.

Was bedeutet es, im 21. Jahrhundert Kunst zu sammeln? “Eine Sammlung ist ein Archiv der Zeitlichkeit, sie schafft die lebensnahe Dynamik. Ich möchte dem Lauf der Zeit etwas entgegensetzen.“

Hier finden sie den Text in der tschechischen Sprache.

Meistgelesene Artikel im ArtDesign

Aktuell auf der deutschen Website

Unerahnte Erlebnisse auf dem Fall-Festival in DOX

       ·   17.09.2024
Alberto Manguel, Max Porter, Gebrüder Quay, Bianca Bellová, Ali Kazma, Dimitri Verhulst oder Josef Bolf sind nur einige von vielen Persönlichkeiten, denen man in der kommenden Tagen im Zentrum für die Gegenwartskunst DOX in Prag

Festhalten und Erden 

       ·   02.09.2024
„Das Seil ist ein Anker“, behauptet die deutsche, in Barcelona lebende Trapeze-Künstlerin Vivian Friedrich. Zum Schluss des Prager Akrobatik-Zirkuses Letní Letná führte sie das Stück Kristall Bohème auf. Darin thematisiert sie ihre böhmischen Wurzeln.

Aktuell auf der tschechischen Website

Netušené zážitky na festivalu FALL v DOXu

       ·   17.09.2024
Alberto Manguel, Max Porter, bratři Quayové Bianca Bellová, Ali Kazma, Dimitri Verhulst či Josef Bolf jsou jen některé z osobností, které budou v příštích dnech moci potkat návštěvníci pražského Centra pro současné umění DOX.

České tóny Dvořákovy Prahy 

       ·   10.09.2024
„To byl nářez!“, prohlásil na konci koncertu pán sedící vedle mě. Stejné nadšení sdílel zaplněný sál pražského Rudolfina, ve kterém bouřlivý standing ovation nebral konce. Letošní Dvořákova Praha nemohla začít lépe.