Dieter Kosslick: Wir wissen, wo der CO2-Ausstoß bei Filmproduktion reduziert werden kann

Dieter Kosslick war 18 Jahre lang Leiter der Berlinale. Er hat in dieser Zeit wirtschaftlich und kulturell eine kolossale Erfolgsgeschichte geschrieben. Jetzt liegt ihm am Herzen, dass die Filmproduktion umweltfreundlich wird.

Dieter Kosslick. Foto: Benedikt Walther, Archiv Dieter Kosslick

Was haben Sie in letzter Zeit so getrieben?

Ich komme gerade vom Filmfestival in Zürich, das gibt es seit 17 Jahren und ich sitze in der Jury. Wenn ich die Filme dort sehe, mache ich mir keine großen Sorgen ums Kino. Ich mache mir eher Gedanken über ein neues Nutzerverhalten, das sich gerade rasant ändert.

Sie waren bis 2019 Leiter der Berliner Filmfestspiele, haben das Festival 18 Jahre lang geprägt und international erfolgreich gemacht. Sie waren quasi das Gesicht der Berlinale, das haben nicht nur Berliner so wahrgenommen. Wie fühlen Sie sich seither, haben Sie losgelassen oder nehmen Sie noch Anteil?

Nein, ich nehme natürlich noch Anteil am Filmgeschehen auch in meiner Funktion für Film & Consult. Ich habe in Zürich Filme gesehen, die auf der Berlinale liefen, habe ein Buch geschrieben und bin damit in Lesungen deutschlandweit unterwegs. Nächste Woche fahre ich wieder los, nach Süddeutschland, und lese in Kinos. Wir zeigen einen Berlinale-Film und dann sprechen wir über die Zukunft der Lichtspielhäuser. 

Was allerdings die Berlinale betrifft, habe ich losgelassen und bin insgesamt nicht mehr so zugange. Da sind jetzt die Neuen und die sollen das auch machen, ich bin nicht mehr engagiert.

Welche Entscheidung, welche Innovation aus Ihrem langen Wirken für das Festival und für Berlin war im Rückblick die erfolgreichste?

Die Nachwuchsinitiative Talent (Campus) war sicher eine der wichtigsten Entscheidungen, weil wir nicht nur die jungen Leute aus der ganzen Welt zurück zum Festival geholt haben, sondern weil wir dadurch jedes Jahr neue Filme bekommen. Schon zu meiner Zeit war es so, dass bei 20 % der Filme Menschen beteiligt waren, die beim Campus angefangen haben und jetzt im Filmgeschäft arbeiten. Wenn Sie so wollen, war das die erfolgreichste, weil nachhaltigste Initiative, so entstehen Netzwerke.

Damit haben Sie dazu beigetragen, dass sich der globale Filmnachwuchs entwickeln kann. 

Ja, und dass man als junger Mensch bei der Berlinale dabei ist, bei einem Festival in dieser Größenordnung, das dadurch wiederum nicht überaltert, weil sich frische Einflüsse wiederfinden. Wenn die Leute in ihrem Filmleben eine Woche in Berlin waren und den ganzen Zirkus mal mitgekriegt haben, entstehen natürlich auch freundschaftliche Bindungen und das ist das wichtigste für die Zukunft eines Festivals, diese Beziehungen zu ermöglichen und über diese Quellen und Ressourcen an neue Filme zu kommen.                                                                                                                                                                   

Die Berlinale heute ist mehr ein Arbeitsfestival, als eine mondäne Veranstaltung der Stars und Sternchen. Seit Beginn 1951 und die Jahre danach lebte das Festival von Weltstars wie Sophia Loren oder Cary Grant. In der politischen Zeit um die APO wurde es extrem, zum Beispiel 1970 mit dem Vietnamfilm O.K. von Verhoefen, als die Jury geschlossen zurücktrat und das Programm abgebrochen werden musste. Heute ist die Berlinale auch zu einer globalen Börse von Film und Serien geworden. Im Zeitsprung, es geht ja um die Chronologie einer legendären Veranstaltung: Wie sehen Sie die Entwicklung der letzten 20 Jahre?

Wir haben es in der Zeit geschafft, das Festival neu aufzustellen, neu zu konzipieren. Nicht nur der Talent (Campus) ist hinzugekommen, sondern auch neue Reihen, wie das Kulinarische Kino, wie das Programm Native, wir haben das Kiezkino gemacht und vor allen Dingen den Markt so vergrößert, dass er einer der führenden Filmmärkte der Welt geworden ist, und das gleichzeitig bei steigenden Zuschauerzahlen. Als ich ging, haben sich immerhin 500 Tausend Menschen in zehn Tagen die Filme angeschaut. Das war für mich immer schon das allerwichtigste, diese Bindung zum Publikum, die ja seit 1951 bestand, dass die wieder intensiviert wurde und über alle Grenzen, Schichten und Klassen hinweg die Leute zur Berlinale strömten, in die verschiedenen Reihen, aber auch zum roten Teppich. Zusätzlich habe ich aufgegriffen, was 1951 der Grund war für die Schaffung der Berlinale, nämlich zur Völkerverständigung beizutragen, das heißt, ich habe das Festival auch politisch programmiert.

Miguel’s War in dem Freiluftkino Pompeji am 19. Juni 2021. Foto: Archiv Berlinale 2021

Ab 2009 wurden namhafte Persönlichkeiten, wie Tilda Swinton, Meryl Streep oder Werner Herzog in die Jury geladen. Tat man das, um die Prominenz ins Festival zu holen, weil sie, mal ganz hart formuliert, von selbst nicht kam?

Wieso, es waren doch alle da, außer Werner Herzog. Tilda Swinton meinte mal auf einer Pressekonferenz, sie habe als Praktikantin im Forum angefangen und da sie nun Präsidentin geworden sei, kann sie nur noch in einem Job, nämlich als Putzfrau dort arbeiten, alle andern Jobs hat sie gemacht. 

Meryl Streep war glaube ich schon mit fünf Filmen auf der Berlinale, mit dem letzten „The Iron Lady“, hat sie den Goldenen Ehrenbären bekommen. 

Der einzige, auf den Ihre Frage zutrifft, war Werner Herzog, weil der wollte ja nicht zurück nach Deutschland, den musste ich erstmal überzeugen, dass er zum 60jährigen Jubiläum wiederkommt, das hat auch geklappt, aber von selbst wäre er nicht gekommen.

Im letzten Jahr Ihrer Tätigkeit wurde zum ersten mal in der Geschichte der Berlinale ein Film des Streamingdienstes Netflix, Elisa y Marcela gezeigt. Netflix hat 2018 über 80 Filme produziert, das waren doppelt so viel wie die Warner Brothers im selben Zeitraum, deshalb setzt auch Warner mittlerweile auf Streaming. Wo bleibt am Ende das Kino? Wird es sich in unzählige Heimkinos zerfasern, oder lässt sich das Große erhalten?

Heute geht das ja noch weiter mit den Produktionen. Es gibt 1,2 Milliarden Streaming-Abos weltweit, das muss man sich mal vorstellen, das ist ein Sechstel der Weltbevölkerung. Und Netflix selbst hat über 200 Millionen Abonnements. Das hat sich rasant entwickelt, natürlich auch angeschoben durch Corona.

Daneben hat sich die ganze Filmauswertung enorm schnell verändert und das wird auch so weitergehen. Es entsteht eine Parallelität zwischen Streaming und Kino, die Leute werden sich an dieses Streaming gewöhnen und trotzdem ins Kino gehen aber es wird an den Kinos liegen, wieweit sie das Publikum auffangen können. Das hat etwas mit Preisen zu tun, und mit der Präsentation der Kinos insgesamt. Sie müssen ökologischer werden, wie das Filmedrehen überhaupt. Die gesamte Branche soll bis 2050 klimaneutral werden, vielleicht sogar noch früher. 

Welche anderen Ideen sehen Sie fürs Überleben des Kinos?

Die Jugendlichen müssen mehr ins Kino reingezogen werden, es muss viel mehr Kino für Kinder geben, für Schulen, sie müssen eine echte Alternative bieten zum Streaming, denn finanziell bieten sie keine. Lichtspielhäuser sind vielleicht optisch und über ihre Architektur eine Alternative, aber finanziell nicht. Wenn man sich als Besucher neben dem Ticket noch einen Snack und ein Getränk in die Vorstellung holt, dann liegt man bereits überm Monatsabo für einen Streamingdienst. 

Also da wird sich viel tun müssen, vor allem für Familien. Es steht allerdings nicht zu befürchten, dass keiner mehr ins Kino geht. Man wird sich an dieses Streaming gewöhnen, wie man sich an den Tonfilm und ans Fernsehen gewöhnt hat, an Video und DVD. Das waren alles die sogenannten Krisen des Kinos in den letzten 100 Jahren. Daher streamen die großen Filmstudios mittlerweile alle selbst, seien es nun Warner oder Disney, sie sind bereits drin im neuen Markt.

Und wie geht es weiter in der Entwicklung?

Die wirklichen Gefahren liegen natürlich in der Monopolisierung der audiovisuellen Industrie, denn die Studios werden reihenweise verkauft und für einzelne läuft es dann auf eine ziemlich große Machtstellung hinaus. Wenn zum Beispiel Amazon die riesige MGM, die gerade den neuen James Bond rausgebracht haben, kauft, sind sie mit Google zusammen und Apple und bilden mit Buena Vista und den Warner Brothers ein gigantische audiovisuelle Machtkonzentration. Am Ende werden es einige große Player sein, die die Karten in der Hand halten.

Interessant, dass Sie auch moderne Ansätze mit ins Spiel bringen, wenn es darum geht, wie sich Kino verändern muss. Mein erster Gedanke dazu war, als museales Phänomen, mit tollem Interieur Design, oder dass man eine super Dienstleistung mitbietet mit entsprechenden kulinarischen Angeboten und geschultem Personal…

Das muss alles auch sein, zudem müssen die kommunalen Kinos eine größere Rolle spielen. Die Kinematheken werden ihren kulturellen Beitrag zur Filmerziehung leisten müssen. Es darf jedoch nicht museal werden, wir sind hier nicht bei der Oper. Einige Kinobesitzer hätten zwar gerne, dass sie voll subventioniert werden, man muss aber aufpassen, ob das gesellschaftspolitisch gewollt ist. Ich denke, wir haben eine gute Struktur, es gibt sehr viel öffentliche Unterstützung, und das reicht aus, eine Dualität von kommerziellem und engagiertem Arthouse Kino zu haben, wobei die sich teilweise überschneiden. 

Was bedeutet es denn, wenn man nun auch beim Film vom ökologischen Fußabdruck redet, ist es die Peripherie, dass man mit dicken Dieseltrucks arbeitet? Ich bin selbst in der Branche, man muss große Lasten hin- und hertransportieren, man macht Aufbauten für Außendrehs, was meinen Sie genau?

In Hollywood wird seit 30 Jahren klimaneutral produziert, es gibt dort Green Consultants, nun auch bei uns. Die Menge des CO2-Ausstoßes lässt sich genau identifizieren: Die Transporte, wie Sie sagen, auch dass alle rumfliegen, dass der Star mit dem fettesten Auto fährt und niemand anders darf mitfahren. Dass immer in Hotels geschlafen werden muss, dass immer das Flugzeug genommen wird, dass im Catering immer Fleisch gegessen werden muss. Vor allem die Transportkosten machen beim Film fast die Hälfte des CO2-Ausstosses aus. Wenn man einen riesigen Dieselgenerator zur Stromerzeugung benutzt, länger als zwei Tage die Luft verpestet, dann lohnt sich auch bereits eine Starkstromleitung mit Ökostrom, die man sich legen lässt.

In meinem Buch nenne ich die Beispiele. Laut einer Studie des Britischen Film Instituts produziert ein Film mit einem Budget von über 70 Mio Dollar 2840 Mio Tonnen CO2. Das sind 11 Flüge zum Mond.

Das klingt erst mal abstrakt…

Das sind unfassbare Werte. Dabei geht es auch völlig anders, zum Beispiel dreht James Cameron, der erfolgreiche Regisseur von Avatar und Titanic, seit Jahren klimaneutral. Sämtliche Avatar-Staffeln bis 2028 sind nicht klimafreundlich, sondern klimaneutral produziert. Man weiß also ganz genau, wie es geht, man müsste es nur machen und das wird jetzt relativ schnell gehen mit dem Machen, denn ab nächstem Jahr werden wahrscheinlich öffentliche Förderungen an CO2-Reduzierung gebunden werden. Das ist auch richtig, nicht nur beim Film, bei allen Förderungen. Warum soll der Steuerzahler für Dinge bezahlen, die ihn selbst wieder vergiften und seine Umwelt kaputtmachen, das wäre absurd. 

Man kann nur hoffen, dass eine neue Regierung, wenn sie rot-grün ist, sich das auf ihre Fahnen schreibt und es zügig umsetzt. Wir brauchen keine langen Testserien oder Modelle, wir wissen alles, was reduziert werden kann, das geht von Kostüm über Maske, über den Setbau, Transport vor allem, übers Catering und den Energieverbrauch, das ist alles längst bekannt. Roland Emmerich macht das seit Jahren, z.B. Bei „The Day After Tomorrow“, und kompensiert seinen CO2-Ausstoß mit Baumpflanzungen. Es gibt zu allem eine wundervolle Alternative, das hab ich sehr ausführlich in meinem Buch beschrieben.

Michael Stütz, Miguel Jleilaty und Eliane Raheb Ausgelassen bei der Preisverleihung. Foto: Archiv Berlinale 2021

Sie kamen nicht von der „Filmemacher-Seite“ zur Berlinale, gleichwohl als Cineast, kennen durch Ihre langjährige Erfahrung, auch als Gründer und Geschäftsführer, die Filmförderstrukturen in der Republik, wie kein Zweiter. Als jemand, der so lange dabei ist, würden Sie der These zustimmen, dass diese Förderungskultur für die Entwicklung des Deutschen Films nicht nur Vorteile gebracht hat? 

Ja, da stimme ich zu, aber ohne die Filmförderungskultur hätte es diese Entwicklung gar nicht gegeben. Sicher existiert Kritikwürdiges, seit es Filmförderung gibt. Am Publikum vorbei, heißt es, Subventionsspekulationen, Handlungskostenjongleure, eine Unkultur, 160 deutsche Filme im Jahr, von denen nur 20 Premiere feiern. Das sollte man angehen, vor allem unter ökologischen Gesichtspunkten. Die Regionalförderungseffekte, die dazu führen, dass man mit dem gesamten Tross durch die Republik fährt und dabei dreimal so viel Benzin verbrennt, als wenn das an ein, zwei Schauplätzen stattfände. Dieser sogenannte Fördertourismus ist natürlich ökologisch eine absolute Katastrophe. Ganz ohne Filmförderung gäbe es jedoch überhaupt keinen deutschen Film mehr. Vielleicht ein, zwei und da stellte sich auch die Frage, ob die erfolgreich wären. Das sehe ich natürlich als jemand, der zwanzig Jahre in dieser Förderungskultur gearbeitet hat, völlig anders. Aber ich kann verstehen, dass es Kritik gibt, zum Teil völlig berechtigte Kritik. Es wäre an der Zeit, ein anderes System zu schaffen, ein ökologischeres, was uns allerdings nicht die größere Garantie gibt, bessere Filme zu machen. 

In Dänemark und Großbritannien entstehen hochwertige Produktionen auch ohne oder mit wenig Förderung. Wäre es möglich, dass sich in einer Atmosphäre wie der unsrigen selbstreferentielle Strukturen gebildet haben, weil an den Fördertöpfen geberseitig eine gewisse soziale Routine entstanden ist, was natürlich in erster Linie für die harmonische Zusammenarbeit der Beteiligten spricht, aber es geht hier eigentlich um Wichtigeres: Es handelt sich um nüchternen Wettbewerb, da ist das Prinzip `Eine Hand wäscht die andere` fehl am Platz.

Klar gibt es das, diese Strukturen existieren. Es wird so viel produziert und viele können überhaupt nur arbeiten, weil sie sich fördern lassen. Da kommt es mitunter zu absurden Geschichten, das weiß jeder, der in dieser Branche arbeitet und die Beteiligten sollten das versuchen zu umgehen. Aber die Förderung selbst ist notwendig, um die Strukturen aufrechtzuerhalten. Alle Beteiligten haben sich an die Förderung gewöhnt, es sind ja nicht immer nur die ärmsten Produzenten, die Filmförderung beantragen. Mir kann doch niemand erzählen, dass Till Schweiger nach seinen ganzen Erfolgen nicht mehrfacher Millionär ist. Aber der beantragt auch für jeden Film Förderung. Also, da gibt es bestimmte Dinge, die einen gewissen Absurditätsgrad haben, das ist halt so, und es stört offensichtlich niemanden, es stört vor allem diejenigen nicht, die produzieren.

Wenn dann die Zuschauer immer dieselben Gesichter sehen müssen? Wenn von immer denselben Regisseuren gesprochen wird?

Ja, aber das geht auch nicht ewig weiter, dann werden nämlich Marktanteile verloren. Das kann schon sein, ich weiß, was Sie hiermit meinen, aber das ist nicht in der Kürze zu beantworten, hochkomplizierte Frage. Aber es ist richtig, dass halt jeder das Recht hat, Filmförderung zu beantragen, ob er reich ist, oder arm, das ist völlig egal.

SAN DIEGO, CALIFORNIA – JULY 22, 2010: Sideshow Collectibles shows Neytiri Polystone Statue from Avatar movie

Die vom Cameron-Team animierten Avatars sind Studio Work, ökologisch die ideale Art, klimaneutral zu produzieren. Foto: Shutterstock

Sie haben bisher eine aufregende und unglaublich vielfältige Biografie vorzuweisen: Da ist der frühe Persönliche Referent, Redenschreiber und Büroleiter von Hamburgs Bürgermeister Klose, dann als Journalist der Kulturredakteur bei Konkret, dann Filmförderer, zunächst in Hamburg und aufgestiegen nach Europa, dabei in so vielen Rollen! Als Geschäftsführer, Akademiepräsident, als Vorstandsmitglied, auch nebenbei als ZDF-Fernsehrat. Daraufhin Ihre kolossale Arbeit für den Filmstandort Nordrhein-Westfalen und endlich die Karriere in Berlin. Diese Vielfalt in einer Person vereint, diese Lebensleistung ist beeindruckend. Ich habe ja sogar noch weggelassen. Was kommt als nächstes?

Als nächstes kommt ein Päuschen. Ich habe jetzt lange an meinem Buch gearbeitet und bin noch bis Ende des Jahres auf Lesungen im Einsatz. Außerdem werde ich mich weiter in der Film- und Medienbranche engagieren, aber nicht mehr so intensiv, wie bisher. Gerne würde ich die Themen Film – Kino – Ökologie weiter verfolgen. Das ist ein Thema, das mich immer fasziniert hat, schon seit ich bei Konkret war. Aber so richtig Around the Clock will ich nicht mehr. Da ich das nun sehr viele Jahre gemacht habe, ist es auch gut.

Im Oktober 2016 übernahmen Sie eine fünfjährige Bürgschaft für einen syrischen Flüchtling. Die endet dieses Jahr. Wollen Sie uns erzählen, wie es dem jungen Mann geht? Hat er sich gut integriert oder ist er auf dem Weg dahin?

Die Bürgschaft ist jetzt ausgelaufen und ich habe einen Report bekommen, dass es denen sehr gut geht, dass die sich sehr gut integriert haben. Ich habe den ein einziges mal getroffen, als es um seine Mutter ging, eine ältere Dame. Und die ist hier nach Berlin gekommen. Der sprach auch deutsch und es schien mir, dass er schon sehr gut integriert war. Also wenn jeder von uns so eine Bürgschaft übernehmen würde, dann könnten viele dieser armen Menschen, die ihr Land verlassen müssen und in einem andern Land völlig neu anfangen, und das auch zum Teil im hohen Alter, könnten glaube ich etwas ruhiger schlafen. Es ist kein Problem, etwas zu tun. Die Flüchtlingshilfe e.V. gibt es immer noch und da kann jeder seinen Beitrag leisten. Ich habe das nie wirklich öffentlich gemacht aber ich bin froh, dass ich die Bürgschaft übernommen habe.

Dieter Kosslick. Foto: Ulrich Weichert

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