Panorama von Teplice.
Teplitz liegt in einem Talkessel zwischen dem böhmischen Mittelgebirge und dem Erzgebirge, nicht weit von der Grenze zu Deutschland entfernt. In der Vergangenheit führte ein wichtiger Handelsweg nach Sachsen durch die Stadt, was nur einer der vielen Gründe war, warum die Deutschen schon immer in die Stadt kamen.
Der wichtigste Grund ist jedoch das Kurwesen, das sich in Teplitz während der Renaissance, also zur gleichen Zeit, als das Schloss gebaut wurde, entwickelte. Ein ganzes Jahrhundert hatte sich der Ruf der Teplitzer Bäder bereits über die Grenzen Böhmens hinaus verbreitet und zog regelmäßig europäische Herrscher und Künstler zu Aufenthalten an. Hier soll Ludwig van Beethoven 1812 zum Beispiel zum ersten Mal Johann Wolfgang Goethe begegnet sein. Wegen dieser und vieler anderer berühmter Namen, die immer wieder in der Stadt auftauchten, wurde Teplitz im neunzehnten Jahrhundert auch Klein-Paris genannt.
Die Architektur von Teplitz
Die Entwicklung des Kurwesens hatte natürlich einen großen Einfluss auf das Erscheinungsbild der Stadt gehabt. Daher findet man heute in Teplitz viele schöne Kurparks und Gebäude. Sie können sogar in einem von ihnen wohnen – die Kaiserthermen, das älteste Kurhaus, sind heute ein Hotel. Bei einem Rundgang durch die Stadt sollte man die Pestsäule von Matthias Bernard Braun, die auf dem Schlossplatz steht, nicht verpassen.
Was die Architektur betrifft, verbirgt Teplitz eine weitere Besonderheit, die für eine tschechische Stadt weniger traditionell ist als die Barockskulptur und das Renaissanceschloss. Es ist das Gebäude des Erzgebirgstheaters, das im Stil der 1920er Jahre erbaut wurde. Das für die damalige Zeit technisch sehr anspruchsvolle Gebäude stellt eine besondere Verbindung von Jugendstil und Moderne dar und zeigt den Einfluss der Dresdner Schule. Außerdem ist es höchstwahrscheinlich das einzige Theater- und Restaurantgebäude, das in diesem Stil gebaut wurde. Heute ist das Theater Teil des Kulturhauses Teplice und sie können hier ins Kino gehen, Theateraufführungen oder Konzerte besuchen.

Teplitz – Platz.
Das einmalige Gewächshaus
Neben den Kuren und Architektur bietet Teplitz auch eine gute Portion Natur. Die lässt sich am besten im Botanischen Garten genießen, der Ende des neunzehnten Jahrhunderts von Fürst Clary-Aldringen gegründet wurde. Der Garten diente ursprünglich der Produktion von Schnittblumen und der Überwinterung von Palmen, ist aber seit 1975 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Seit diesem Sommer hat der Botanische Garten auch eine Besonderheit zu bieten! Es ist der einzige in der Tschechischen Republik, der Felsenpflanzen in einem speziellen Gewächshaus züchtet, das im Juni als modernstes Gebäude des gesamten Komplexes eröffnet wurde. Im Steingartengewächshaus finden Sie zarte Pflanzen aus Bergregionen der ganzen Welt ebenso wie Inselpflanzen aus Madeira oder der chilenischen Atacama-Wüste.

Im botanischen Garten.
Weshalb ist Casanova hierher gekommen?
Ein idealer Tipp für einen Ausflug aus der Stadt ist das Schloss Duchcov, die ehemalige Residenz der Familie Wallenstein. Aber das Schloss zieht die Aufmerksamkeit von Besuchern aus aller Welt wegen einer ganz anderen Persönlichkeit auf sich, die sich dort verewigt und ihr Leben gekrönt hat. Bei dieser Persönlichkeit handelt es sich um den italienischen Abenteurer, Weltreisenden und Frauenliebhaber Giacomo Casanova, der hier mehrere Jahre lang als Bibliothekar arbeitete und am Ende seines Lebens auch ein Buch mit dem Titel Die Geschichte meines Lebens schrieb, in dem er alle seine amourösen Abenteuer schilderte. Einer der Rundgänge im Schloss ist Casanova gewidmet.
Der Weg aus der Stadt
Direkt von Teplitz aus können Sie auch in die wildere Natur fahren. Innerhalb einer halben Stunde können Sie mehrere schöne Gewässer erreichen, wie den Milada-See, der durch die Flutung eines Kohlebergwerks entstanden ist. Das Erzgebirge, das die tschechisch-deutsche Grenze säumt und ideale Wege zum Wandern, Radfahren und für entspannte Spaziergänge mit der Familie bietet, ist ein naheliegendes touristisches Ziel.
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