Angesichts der gegenwärtigen politischen Weltsituation, in der neue Mauern errichtet werden und, angeheizt durch populistische Bewegungen, neue Abspaltungen und Konflikte zwischen Nachbarländern entstehen oder wieder aufflammen, ist der Fall der Berliner Mauer ein hochaktuelles und mahnendes Beispiel für die Überwindung von Grenzen sowohl in unseren Köpfen als auch in konkreten politischen Fakten. Der Begriff Querschläger wird im übertragenen Sinne auch für unangepasste Personen verwendet, Querdenker, die nicht mit dem Strom schwimmen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Künstlern von beiden Seiten der innerdeutschen Grenze. Zum Teil waren sie schon vor Fall der Mauer in Berlin aktiv — so etwa RAINER FETTING, LUCIANO CASTELLI und STEFAN ROLOFF in Westberlin sowie SVEN MARQUARDT in Ostberlin. Rainer Fettings mauerbezogene Fotografien und Gemälde aus den 1980er Jahren, von denen einige in der Ausstellung zu sehen sein werden, sind nicht nur kunsthistorisch interessant, sondern auch visuell bestechend. Die Arbeiten dieser vier Künstler werden ergänzt durch weitere Positionen, die einerseits die Berliner Geschichte aus der Distanz reflektieren, wie HOLGER BÄr und PATRICIA WALLER, andererseits einer jüngeren Generation, welche die Mauer als geschichtliches Ereignis aus der Sicht der Nachgeborenen reflektieren, wie die Arbeit von LIES MACULAN.
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