Marek Schovánek ist ein Künstler, über den man oft hört. Ob in Verbindung mit der Galerie Berlin Spreevier oder dem Prager DOX Center for Contemporary Art. Marek ist auch einer der Künstler, die an der Veranstaltung Street Art Praha 2019 teilgenommen haben. Deshalb haben wir ihn nach seiner Beziehung zur Street Art gefragt. Sein Kunstwerk ist bis Sonntag, den 29. September auf dem Koh-i-noor-Gebäude in Prag — Vršovice zu sehen.
Als Künstler beschäftigst du dich schon lange mit Street Art. Wie hat deine Geschichte eigentlich angefangen?
Alles begann in den 90-er Jahren in Berlin. Street Art war damals eine Form der Intervention im öffentlichen Raum und vor allem ein sozialer Kampf.
Gegen was musste gekämpft werden?
Aus meiner Sicht gegen die größte und auffälligste visuelle Form, die auf uns überall lauert – Werbung. Jeder kannte sie, sah sie jeden Tag und nahm sie unterschwellig wahr. Also haben wir versucht die Situation herauszufordern und gleichzeitig für unsere Kunst zu nutzen. Damit nicht nur die Kommerz sichtbar ist.
Und denkst du, dass es gut funktioniert hat?
Ja, wir konnten unsere künstlerische Präsentation deutlich steigern und so auch den Galerieraum verlassen.
Wie hast du das selbst gemacht? Welche Formen habt ihr verwendet?
Ich bin aus der Werbung ausgegangen, also habe ich die 10×10 und 10×12 Meter großen Werbetafeln bemalt und sie dann an die Gebäuden gehängt. Wie gesagt, es war in den 90er Jahren, es wurde viel in Berlin gebaut, es gab also viele Gerüste und ähnliches. Und das erlaubte mir tatsächlich, den ganzen Job zu machen. Ich habe jetzt etwas Ähnliches für das Koh-i-noor-Gebäude in Vršovice verwendet.
Ist es eine Rückkehr zu den Wurzeln?
Eigentlich ja, ich wollte zeigen, was Street Art für mich von Anfang an bedeutet und wie ich es gemacht habe.
Text Tereza Vacková