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Die berühmte deutsche Leistungsfähigkeit? Es zeigt sich, dass es ein Mythos ist

Es gibt eine Eigenschaft, die weltweit mit Deutschland assoziiert wird. Sie heißt „Effizienz“. Ausländer*innen aus Westeuropa, die in Deutschland langfristig leben, müssen darüber jedoch bitter lachen. Laut ihnen leben die Deutschen in Krallen von Bürokraten, die für alles zehn Stempel brauchen und bei der Kommunikation eine unverständliche Amtssprache nutzen. An vielen Stellen kann man nur in bar bezahlen, aber die Bankautomaten sind voneinander ganze Kilometer entfernt. Die Deutschen bauen zwar immer noch ausgezeichnete Maschinen, aber bei der neuen Wirtschaft und den Innovationen bleiben sie zurück.
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Das Buch Zeď mezi námi/Die Mauer zwischen uns betrachtet Schicksale von in Deutschland lebenden Tschechen und in Tschechien lebenden Deutschen

Wie nah oder fern sind sich Deutsche und Tschechen heute? Sollte man überhaupt von irgendeiner Mauer zwischen uns sprechen? Und welche Lebensschicksale bringen Tschechen dazu, nach Deutschland zu gehen und was führt Deutsche wiederum zu einem Leben in Tschechien? Nicht nur auf diese Fragen sucht die neue zweisprachige Publikation Zeď mezi námi/Die Mauer zwischen uns eine Antwort.
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Deutschland schaltet das leistungsfähigste Kernkraftwerk der Welt ab. Die Tschechen wundern sich und bauen die Kernkraft im Gegenteil aus

Ende 2021 soll in Deutschland das funktionierende Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen abgeschaltet werden, welches seit 1984 in Betrieb ist. Es hat nur einen Block mit der Leistung 1 430 MW und Anfang des Jahres wurde dort ein Weltrekord erreicht: Insgesamt lieferte das Kraftwerk ins Netz 400 Terawattstunden. Die Tschechen würden so etwas als nationalen Stolz ansehen. Die Deutschen schalten jedoch in den letzten zehn Jahren unbarmherzig ein Atomkraftwerk nach dem anderen ab. Die letzten sechs, welche noch übrig geblieben sind, werden nach Plan Ende 2022 außer Betrieb gesetzt. Warum hat der Großteil der deutschen Öffentlichkeit im Vergleich zu der tschechischen genau gegensätzliche Instinkte, welche sich so anstellt, als ob ohne die Fertigstellung von Dukovany das Land ein Blackout erwarten würde?
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Čapek sah voraus, dass eine technogene Gesellschaft ihre Umwelt zerstören würde, sagt die Münchner Philologin Svetlana Efimova

Svetlana Efimova ist Professorin der Slavistik in Deutschland und beweist in unserem Interview, dass sie Karel Čapek bis ins kleinste Detail gelesen hat. Sie hat viele ihrer Studenten an der Universität München für tschechische Literatur begeistert und sogar ihren 14-jährigen Neffen, der sonst ein Fan von Science-Fiction-Literatur ist, dazu gebracht, Der Krieg mit den Molchen zu lesen. In unserem Interview reflektiert sie, warum Čapek immer noch relevant ist und warum die tschechische Literatur in ihrer Breite und ihren globalen Errungenschaften für sie die europäische Literatur im wahrsten Sinne symbolisiert.
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David Mareček: Von der Majestät bin ich immer überwältigt. Der Direktor der Tschechischen Philharmonie blickt auf die Geschichte des Nationalorchesters zurück

Es hat keinen Sinn zu wiederholen, dass letztes Jahr alles anders war. Wichtig ist, dass in der 125. Jubiläumssaison die Tschechische Philharmonie trotz aller Hürden zu hören und zu sehen war, und zwar in der höchsten professionellen sowie technischen Qualität. Die Liebhaber*innen der klassischen Musik mussten auf die wundervollen Auftritte des Nationalorchesters auch deswegen nicht verzichten, weil man dem Generaldirektor David Mareček in Berlin entgegengekommen ist und ihm geholfen hat, ein digitales TV-Studio (Digital Concert Hall) zu errichten.
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Deutschland ist ein Land der Leser. Hier ist unser Leitfaden für die deutsche Presse

Mit einem jährlichen Umsatzvolumen von 10,6 Mrd. Euro steht Deutschland im europaweiten Vergleich an der Spitze auf dem Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt. Die Vielfalt von Tageszeitungen ist breit. Für den, der der deutschen Sprache mächtig ist, bietet sich die Frage, was lohnt sich wirklich zu lesen? Und welche Tagespresse wird am meisten gelesen? Nun, es kommt ja bekanntlich auf den Geschmack an und das intellektuelle Fassungsvermögen.
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Geschichtlicher Rückblick: Einst wurden in Tschechien exzellente deutsche Tageszeitungen herausgegeben. Heutzutage gibt es für Deutsche in ihrer Muttersprache kaum etwas zum Lesen

In Tschechien leben rund 40 000 Menschen, deren Muttersprache Deutsch ist. Ungefähr eine Hälfte davon sind Nachkommen von Deutschen, welche nach dem Zweiten Weltkrieg nicht vertrieben worden sind. Bei der zweiten Hälfte handelt es sich um diejenigen, die nach Tschechien aus der Bundesrepublik gekommen sind. So viele Menschen hätten doch eine gedruckte Tageszeitung verdient, denken Sie nicht? Sie haben keine. Die Herausgabe der Prager Zeitung wurde im Dezember 2016 beendet. Der letzte Mohikaner der berühmten Geschichte von deutschen Zeitungen in Tschechien ist die Monatszeitschrift LandesEcho. Die deutsche Sprache ist aus Tschechien ähnlich wie das Grundwasser verschwunden. Und da haben wir uns so viele Jahrhunderte vor der Germanisierung gefürchtet! Tauchen wir für eine Weile in die Geschichte ein, die noch nicht so lange her ist.