Schloss Schwarzenberg wie ein Märchen und eine Galerie von Weltrang – das ist Hlubocko

Ein Märchenschloss, eine Galerie mit Weltklasse-Namen, süffiges Bier, ein Klettersteig über die Moldau oder ein meditativer Aussichtspunkt aus der Liste der sog. Instaplaces. Das ist das touristische Paradies Hlubocko in der Region České Budějovice, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

🇨🇿 Tento článek si můžete přečíst i v češtině: Schwarzenberský zámek jako z pohádky a galerie světové úrovně – to je Hlubocko

Etwa fünfzehn Minuten Autofahrt nördlich von České Budějovice liegt die Stadt Hluboká nad Vltavou, die kulturelle Erlebnisse, Naturschönheiten und eine originelle Gastronomie bietet. „Hluboká steht vor allem für Entspannung und Ruhe. Wir möchten, dass sich Besucher und Einheimische wohl fühlen und unvergessliche Erlebnisse mitnehmen“, so der Bürgermeister von Hluboká, Tomáš Jirsa.

Wenn man Hluboká nad Vltavou sagt, denken die meisten Tschechen an ein romantisches Schloss, das bei Touristen und Hochzeitsgästen beliebt ist. Es erhebt sich majestätisch auf einem steilen Felsvorsprung über der Moldau und ist eines der meistbesuchten Schlösser Tschechiens. Auch aus diesem Grund sind seine Tore das ganze Jahr über geöffnet, ebenfalls im Winter, wenn die Besucher einen speziellen Besichtigungs-Rundgang nutzen können. Bei der Schlossbesichtigung im Winter können auch die Privatsuiten der letzten vier Generationen der Besitzer des Schlosses Hluboká besichtigt werden. Einen Besuch wert ist ebenso der obere Garten vor dem Schloss. Dieses Kulturdenkmal ist seit 1661 im Besitz der Schwarzenbergs und erinnert nicht zufällig an den bekannten Sitz der britischen Königsfamilie, Windsor Castle. Das Aussehen von Schloss Hluboká wurde von Prinzessin Eleonora beeinflusst, nachdem sie ihren Mann, den Ehrendiplomaten der Habsburger Monarchie, Jan Adolf II. von Schwarzenberg, im Jahr 1838 zur Krönung der britischen Königin Victoria begleitet hatte.

Weihnachtsbeleuchtung im ZOO Hluboká

Zum Schlossgelände gehört zudem eine im neugotischen Stil erbaute Reithalle, die heute eine der bedeutendsten Kunstgalerien der Tschechischen Republik, die Südböhmische Aleš-Galerie, beherbergt. Bis zum 19. November 2023 waren hier die Werke des weltbekannten und umstrittenen Künstlers Hans Rudolf Giger zu sehen. Der Schweizer Maler und Bildhauer wird oft als der größte Visionär unter den Künstlern des 20. Jahrhunderts und als Begründer der künstlerischen Bewegung des biomechanischen Surrealismus bezeichnet. Berühmtheit erlangte er auch für seine Darstellung des Monsters im Film Alien. 

Kleine und große Tierliebhaber kommen im Zoo von Hluboká auf ihre Kosten, der dreihundert Tierarten beherbergt. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die attraktiven Zoo-Besichtigungen nach Einbruch der Dunkelheit, Führungen und Sonderveranstaltungen, die in bestimmten Monaten stattfinden. Vom 8. Dezember bis zum 7. Januar erhellen Tausende von Lichtern, darunter dreidimensionale Lichttiere, den weihnachtlichen Zoo Hluboká. 

Interieur des Schlosses Hluboká nad Vltavou

Vor der nächsten Etappe können sich die Touristen in der örtlichen Brauerei Hluboká stärken und ihren Durst stillen. Ob mit einem der vielen untergärigen Biere oder bei einer Führung. Die erste Erwähnung des Bierbrauens geht auf das 15. Jahrhundert zurück, doch das hiesige brauberechtigte Haus wurde erst 1898 von Fürst Adolf Josef von Schwarzenberg erbaut. Der letzte Umbau fand vor sechs Jahren statt, und das Gebäude wurde von einem Priester geweiht. 

Die Besucher dieser mannigfaltigen Region Hlubocko können ihren Besuch mit einem „himmlischen“ Erlebnis auf dem Aussichtspunkt Baba beenden, der diese Emotionen evoziert. Wegen seiner Attraktivität ist dieser Ort ein Anziehungspunkt für alle Fotografen, die außergewöhnliche Aufnahmen machen wollen. Der Baba-Aussichtspunkt gehört zu Recht zu den so genannten Instaplaces, d. h. zu den Orten, die sich für die Aufnahme einzigartiger Fotos für soziale Netzwerke eignen. Selbstredend kanndie „Offline“-Erfahrung kein Ersatz für die besten von ihnen sein. Ganz oben auf diesem natürlichen Aussichtspunkt über dem Mäander der Moldau befinden sich die Überreste eines Hügelkastells und Funde aus der Bronzezeit. Die umstehenden Eichen, der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang sollen meditative Zustände hervorrufen. Aber das muss jeder selbst erkunden. Ebenso wie eine weitere der hiesigen Attraktionen: „Nach dem Besuch des Aussichtspunktes Baba empfehle ich, unbedingt den oberhalb der Moldau verlaufenden Klettersteig Hluboká aus-zuprobieren. Er besteht aus drei Abschnitten einer Gesamtlänge von 700 m und ist eine der größten Attraktionen eines Aktivurlaubs in Hluboká“, lädt David Šťastný, Stadtrat für Sport und Freizeit, zu einem Besuch in der Region ein.

Dieser Artikel erschien in der fünfte Ausgabe des Printmagazins N&N Czech-German Bookmag

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